Errichtete Workbox im Unternehmerpark Kottenforst an Stadt Meckenheim übergeben

Foto zeigt die offizielle Übergabe der Workbox.

Schlüsselübergabe vor der Workbox, von links: Prof. Dr. Ralf Pude, Prof. Dr. Mathias Wirths, Dirk Vianden, Dr. Raffael Knauber, Bürgermeister Bert Spilles und Wirtschaftsförderer Dirk Schwindenhammer.

Das Demonstrationsgebäude des gemeinsamen Forschungsprojektes „Kompetenzschwerpunkt biobasierte Produkte – Teilprojekt Baustoffe“ der Universität Bonn, der Alanus Hochschule und der Hochschule Bonn/Rhein-Sieg ist an die Stadt Meckenheim übergeben worden. Im Rahmen ihrer Bachelorthesis hatten die beiden Architektur-Studierenden der Alanus Hochschule, Julian Weber und Raphael Reichert, die so genannte Workbox im Unternehmerparkt Kottenforst errichtet. Der Clou: Sie besteht aus innovativen ökologischen Baustoffen. Als Partner des Forschungsprojektes hatte die Stadt Meckenheim unter anderem ein 5.000 m2 großes Gewerbegrundstück auf dem Areal zur Verfügung gestellt. Nach Fertigstellung nahm Bürgersmeister Bert Spilles den Schlüssel für das Experimentalgebäude aus den Händen von Prof. Dr. Mathias Wirths, Alanus Hochschule, Fachbereich Architektur, Lehrbereich Bautechnologie, entgegen. „Ein solch tolles Forschungsprojekt ist in einem nachhaltig ausgerichteten Unternehmerpark bestens aufgehoben“, sagte Spilles. „Mit der Workbox kann man den Unternehmen und Investoren vor Ort zeigen, was es heißt, mit nachwachsenden Baustoffen zu arbeiten.“ Spilles dankte alle am Projekt Beteiligten und freute sich über die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. „Ich wünsche mir, dass hier ein NRW-Kompetenzzentrum für zukunftsweisende Baustoffe entwickelt wird“, ergänzte der Bürgermeister.

Förderprojekt

Baustoffe aus nachwachsenden Rohstoffen bilden einen Schwerpunkt des im Förderprogramm Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) verankerten Forschungsprojektes „Kompetenzschwerpunkt biobasierte Produkte“. Vor allem auf dem genügsamen und rasant wachsenden Riesenchinaschilf, Miscanthus x giganteus, sowie dem überaus schnell wachsenden Blauglockenbaum, Paulownia, liegt der Fokus der Arbeiten. Die Workbox ist Bestandteil eines Freiluftlabors für das Bauen mit Baustoffen aus nachhaltigen Rohstoffen unter Mitwirkung von Schülern, Auszubildenden oder Studierenden, welches inmitten des Unternehmerparks Kottenforst erwachsen soll.

Die innovative Workbox besteht aus Miscanthus und Paulownia.

Der Campus Klein-Altendorf der Universität Bonn wird die Gestaltung der Grünflächen übernehmen. Auf dem Grundstück wächst künftig das Pflanzenmaterial, mit dem beispielsweise in Projektwochen experimentiert werden kann. Die Projektidee geht aber über Versuchsfeld und Workbox hinaus. So wird die Errichtung eines Ausstellungsgebäudes angestrebt. In ihm sollen Seminare abgehalten und über den Unternehmerpark Kottenforst mit seinen vorbildlichen Umweltstandards informiert werden. Am Ende des Projektes soll die Realisierung eines Labors und Bürogebäudes zum NRW-Kompetenzzentrum Baustoffe aus nachwachsenden Rohstoffen stehen. Dies würde die hohe Kompetenz der Region für das Thema Nachhaltigkeit in Ökonomie und Ökologie bündeln und stärken, sind sich die Projektakteure sicher.

Bei dem 2017 gestarteten und auf drei Jahre ausgelegten Projekt geht es um die Bearbeitung der Themen „Bioaktive Additive“, „Biobasierte Verpackung“ und „Nachhaltige Baustoffe“. Beteiligt sind neben der Uni und den beiden Hochschulen 49 Kooperationspartner aus der Wirtschaft. Das Ganze ist eingebettet in das Netzwerk „bio innovation park Rheinland e.V.“, dem auch die Stadt Meckenheim angehört.

Unternehmerpark Kottenforst

Der Unternehmerpark Kottenforst, mit dem die Stadt Meckenheim städtebaulich in neue Dimensionen vorstößt, befindet sich im Nordwesten der Apfelstadt. Seine Gesamtfläche beträgt mit 45 Hektar rund ein Drittel des alten Industrieparks Kottenforst, der sich auf 137 Hektar verteilt und direkt im Nord-Westen angrenzt. Als Eigentümer setzt die Stadt Meckenheim bewusst auf nachhaltige Effekte und nicht auf kurzfristige Gewinne. Die naturnahe Gestaltung geht einher mit den zukunftsweisenden Ansiedlungskriterien, die im Unternehmerpark Kottenforst angelegt werden: der Einsatz von Photovoltaikanlagen auf Dächern und Wänden, die Nutzung von grünem Strom, Solarthermie, Geothermie, die energetische Nutzung nachwachsender Rohstoffe und die Energieerzeugung durch Kraft-Wärme-Kopplung (KWK-Anlagen). Erste Grundstücke wurden bereits verkauft, weitere konkrete Beratungs- und Ansiedlungsgespräche laufen, während die Arbeiten am ersten Gebäudekomplex mittlerweile begonnen haben.