Innovatives Gebäude der Firma Küpper nimmt Gestalt an

Die Firma Josef Küpper Söhne GmbH ist das erste Unternehmen, dessen Gebäude im neuen Unternehmerpark Kottenforst Gestalt annimmt. Nach Abschluss der Rohbauarbeiten schreitet der Innenausbau voran. Bürgermeister Holger Jung und Wirtschaftsförderer Dirk Schwindenhammer machten sich vor Ort ein Bild von der Baumaßnahme des Heizungs- und Sanitär-Betriebs aus Bonn.

„Das energieautarke Gebäude ist ein wegweisendes Projekt. Mit seiner Bauweise hat es Vorbildcharakter für unseren auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Unternehmerpark“, lobte Holger Jung den gelungenen Bau. Dieser steht in der „ersten Reihe“ nahe der Meckenheimer Allee (L 261) und dürfte in der nächsten Zeit zum Blickfang avancieren.

Das Betriebsgebäude mit Büro- und Ausstellungsräumen sowie Lagerflächen entsteht in Holz-Hybridbauweise. Hierbei sind nur die tragenden Teile aus Beton. Wände und Decken bestehen aus Holz. Auch im Innenausbau werden überwiegend Holz und ökologische Baustoffe verwendet.

„Mit dem Neubau bietet sich für uns eine wunderbare Chance, auch in Meckenheim die Energiewende aktiv zu gestalten. Unser gesamtes Know-how und unsere Ideen sind gefragt. Unser Haus wird zum Beispiel selbst Wasserstoff erzeugen, den wir als Energieträger nutzen“, erklärt Peter Küpper, Geschäftsführer der Josef Küpper Söhne GmbH.

Tauschen sich vor Ort über das ehrgeizige Projekt der Firma Küpper aus, von links: der Filialleiter des neuen Standortes Matthias Hengesbach, Wirtschaftsförderer Dirk Schwindenhammer, Bürgermeister Holger Jung und Peter Küpper, Geschäftsführer der Josef Küpper Söhne GmbH.

Auf Dach und Fassaden des zweigeschossigen Gebäudes werden Photovoltaikmodule angebracht. Hier soll der Strom erzeugt werden, der in einer Elektrolyse in Wasserstoff umgewandelt wird. Dieser Wasserstoff wird in Druckflaschen gelagert und kann im Winter von einer Brennstoffzelle abgerufen werden. In der Brennstoffzelle wird der Wasserstoff wieder in Strom und Wärme umgewandelt, die dann im Gebäude genutzt werden. Überschüsse bei der Stromproduktion durch die Photovoltaikanlage werden über Batterien für Gebäude oder Elektromobilität genutzt. Sollte dann auch durch Elektrolyse kein weiterer Strom mehr in Wasserstoff umgewandelt werden können, erfolgt der Ausgleich über das öffentliche Stromnetz. Durch Einsatz einer Erdsonden-Wärmepumpe zum Heizen und Kühlen wird die „Energieautarkie“ erreicht. Nur im Notfall soll Strom von außerhalb bezogen werden.

Das Wirtschaftsministerium NRW fördert die Wasserstofftechnik über das Programm progres.nrw mit einem hohen sechsstelligen Betrag.

Die Firma Josef Küpper Söhne GmbH ist das erste Unternehmen, dessen Gebäude im neuen Unternehmerpark Kottenforst Gestalt annimmt.

Die Fertigstellung des Bauvorhabens und Eröffnung der Filiale sind für September 2021 geplant. Dann zieht der Betrieb vom heutigen Standort in Ippendorf nach Meckenheim um. Mit dabei sind etwa 20 Mitarbeiter, darunter Anlagenmechaniker, Kaufleute und Auszubildende. „Wir freuen uns sehr, dass Sie Ihre Dependance nach Meckenheim verlegen“, hieß Bürgermeister Holger Jung Peter Küpper und seine Mannschaft schon einmal herzlich willkommen.

Die Josef Küpper Söhne GmbH ist ein Familienbetrieb mit etwa 100 Mitarbeitern an den Standorten Bad Godesberg, Beuel und Ippendorf. Gegründet 1919 von Josef Küpper, dem Großvater des heutigen Geschäftsführers Peter Küpper, als klassischer Installationsbetrieb für Sanitär- und Heizungsanlagen, hat sich das Unternehmen im Laufe der Jahre zu einem modernen Dienstleistungsbetrieb weiterentwickelt. Tätigkeitsschwerpunkte sind heute eine große Kundendienstabteilung, die Sanierung von Komplettbädern aus einer Hand mit eigenen Fachkräften der Gewerke Sanitär, Heizung, Elektro und Fliese sowie die Erneuerung von Heizungsanlagen – hier werden zunehmend erneuerbare Energien eingesetzt wie Wärmepumpen, Solaranlagen und Pelletheizungen, außerdem Brennstoffzellen und Blockheizkraftwerke mit Kraft-Wärme-Kopplung zur parallelen Stromerzeugung. Außerdem verfügt das Unternehmen über eine Projektabteilung, die auch größere Aufträge abwickeln kann. Seit zwei Jahren wird zudem die Gebäudeenergieberatung als eigenständige Dienstleistung angeboten. Hier begleitet Küpper die Kunden auf dem Weg, das eigene Haus umfassend energetisch zu sanieren und dabei die zahlreich zur Verfügung stehenden öffentlichen Fördermittel optimal zu nutzen.

Wirtschaftsförderer Dirk Schwindenhammer ist froh, einen solchen Vorzeigebetrieb bald in Meckenheim begrüßen zu können: „Das Unternehmen Josef Küpper Söhne GmbH hat den Bewerbungsprozess für ein Grundstück mit Bravour gemeistert. Es erfüllt viele unserer Ansiedlungskriterien zu 100 Prozent.“

Der Unternehmerpark Kottenforst ist ein auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes Gewerbegebiet. Unternehmen, die sich für ein Grundstück bewerben möchten, haben mehrere Ansiedlungskriterien zu erfüllen. Hierbei geht es um Arbeitsplätze und Steuereinnahmen für die Stadt, aber vor allem um Klimaschutz und Ressourcenschonung. Es wird Wert auf ökologische Baumaterialen, bestmögliche Ausnutzung von Grund und Boden sowie effiziente Energiekonzepte gelegt. Auch die gesellschaftliche Verantwortung, die ein Unternehmen übernimmt, und die Auswirkungen auf Ziele der Stadtentwicklung werden betrachtet.

„Im besten Fall ist ein Betrieb in das Cluster ‚bio innovation park Rheinland‘ und die Themen Lebensmittel, Ernährung, nachwachsende Rohstoffe, erneuerbare Energien oder Gesundheit einzuordnen. Wir erwarten uns von Unternehmen, die ins Netzwerk passen, Synergien mit anderen Betrieben und den Hochschulen. So soll mehr Wertschöpfung hier vor Ort generiert werden“, erklärt Schwindenhammer.